Unterirdische Höhenangst in der Aven d’Orgnac
Ich muss allerdings zugeben, dass ich nicht wirklich auf das, was kam, vorbereitet war, als ich die Herausforderung annahm.
Ich dachte, an der Decke der Tropfsteinhöhle wäre ein Weg „angelegt“, den wir in Ruhe hätten einschlagen können…
Träumen wird man wohl noch dürfen, oder? !
Direkt nach unserer Ankunft müssen wir einen Anzug anziehen (Schon wieder! aber dieses Mal weniger anliegend ^^ – meinen Artikel zum Marathon des Gorges de l‘Ardèche lesen) sowie einen Klettergurt.
Da wurde mir klar, dass das keine „ruhige“ Besichtigung werden würde.
Ich habe zwar keine Höhenangst, aber zu 100% selbstsicher war ich auch nicht, als ich 200 m über dem Boden hing und das machte sich direkt am Anfang bemerkbar.
Ich starte den Parcours mit einer hübschen Schlitterpartie und knutsche fast die Wand der Tropfsteinhöhle!!?
Aber gut, ich bin hier, um mich einer Herausforderung zu stellen, also halte ich mich fest und bedanke mich unserem tolle Guide Stéphane für seine aufmunternden Worte und seine Professionalität, auch wenn ich bezweifle, dass ich bis zum Ende durchhalten werde.
Ohne Stéphane hätte ich schon längst Kehrtwende gemacht! (ah stimmt, kann man ja gar nicht! Ist man gestartet, ist es zu spät^^).
Der Anblick, den wir entdecken, ist atemberaubend...
Stalagmiten, Stalaktiten und funkelnde Faltenwürfe umgeben uns. In der Decke der Tropfsteinhöhle entdecken wir „Excentriques“. Das sind winzig kleine Stalaktiten, nur ein paar Zentimeter lang und doch so fragil und schön…
Wir kennen die Tropfsteinhöhle Aven d‘Orgnac alle sehr gut, aber diese Erfahrung eröffnet uns eine völlig neue, einfach spektakuläre Perspektive.
Wir hatten das Glück für ein paar Schritte den Spurten von Herrn Robert de Joly zu folgen, dem Höhlenforscher, der 1935 die Tropfsteinhöhle Aven d‘Orgnac entdeckte.
Der Exkurs dauert circa 3 Stunden, aber die Zeit fliegt nur so vorbei, denn wir haben das Gefühl, komplett vom Rest der Welt abgeschnitten zu sein.
Und die Frage, die sich alle stellen:
Na, mit der Seilbahn natürlich, ist doch klar! Doch, doch, das ist wirklich wahr, dank der riesigen Seilbahn von 30 m Länge können wir diese Erfahrung schön abschließen, das war mein Favorit!
Vielen Dank an das Team der Tropfsteinhöhle Aven d‘Orgnac, ein großes Dankeschön an unseren Guide Stéphane und an meine Kollegen Delphine, Sandra, Marina und Sébastien, die mich zu diesem Wahnsinnsabenteuer mitgenommen haben.
Diesen Ausflug kann ich jedem empfehlen. Er schafft wunderschöne Erinnerungen (und ein bisschen Muskelkater am nächsten Tag, aber versprochen, das geht vorüber! )